Scotland - Gregors Reisetagebuch


BACK

20 Kilo - 120 Km

Sonntag, 9. August 1998, Zell am See

Es ist soweit !!
Nach einem Londonurlaub mit Ingrid geben Tom B., Chrisie R. und meine Wenigkeit, Gregor S., uns die volle Kanne. Wir fahren ab ins Abenteuer, ab nach Schottland. Die Rucksäcke sind bereits gepackt und eigentlich dürfte alles durchorganisiert sein.

Kurz zu den Details:
Wir fliegen morgen 10. August ab München direkt mit der BA nach Edinburgh. Dort angekommen stehen wir dann da, ohne Unterkunft und alles. Nichts wurde in dieser Hinsicht vorbereitet, gar nichts, was die ganze Sache spannend macht und eben diesen Touch von Abenteuer und Spontaneität hervorruft. Noch dazu kommen wir erst am späteren Nachmittag an, so gegen halb 6.

Wenn wir diese Nacht überstehen sollten beginnt der eigentliche "Urlaub". Zunächst geht es mit dem Zug nach Inverness, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Von dort aus geht es los, zu Fuß und zu was weis ich entlang dem kaledonischen Kanal bis runter nach Fort William und vielleicht auch noch rüber nach Glenfinnan am Loch Shiel, wo, wie eingefleischte Cineasten wissen, der "Highlander" geboren wurde.

Von Fort William, welches wir Mitte nächster Woche erreichen sollten, geht es per Zug wieder retour nach Edinburgh und von dort wieder über London Heathrow heimwärts nach München.

Soweit der Plan. Wie es werden wird und was wir erleben werden ... all das steht noch in den Sternen und hoffen wir, daß uns die Götter wohlgesonnen sind und uns einen Wahnsinnsurlaub verleben lassen werden.

Was allerdings zu 99 Prozent sicher ist, ist daß ich versuchen werde ein Reisetagebuch zu führen um unsere Abenteuer literarisch festzuhalten. Es geht los. Lassen wir uns überraschen und machen wir das Beste daraus. Es ist soweit !!

Unsere Route:

Edinburgh, Reisebeginn, 10.08.1998 Inverness, 12.08.1998 Drumnadrochit, 13.08.1998 Urquhart Castle, 13.08.1998 Balbeg, Invermoriston, Fort Augustus, South Laggan, 14.-15.08.1998 Laggan Locks, Clunes, Loch Lochy, Gairlochy, Fort William, 16.-18.08.1998 Fort William, 18.08.1998 Glenfinnan, 19.08.1998 Fort William, 20.08.1998 Edinburgh, Ende der Reise, 21.-22.08.1998

Und die Tage danach...



Zurück zur Karte

Montag, 10. August, Edinburgh, 22.30 Ortszeit

Wir sind in Edinburgh. Wie man diesen verdammten Ort ausspricht weiß keiner von uns. Aber das ist zur Zeit unser geringstes Problem.

Nach Zwischenstop in Birmingham (Tom: "Wie heißt dieser mistige Song-Contest Ort noch mal ???") und einem derart miesen Essen an Board (kalte Knödel mit undefinierbarem Fleischscheiben dazu), betreten wir zum ersten mal schottischen Boden.

Bewölkt, 18°Celsius. Die Stimmung ist auf Hochtouren, wenn auch ein wenig gereizt, was aber verständlich ist nach dem Flug.

Den Anfang unserer Blödeleien in Schottland bildet ein Photo mit einer Stewardeß gleich am Exit. Die hat sich richtig gefreut wie Chrisie und ich zu ihr hin sind und mit ihr ein Photo wollten....dementsprechend ist mein Smiler ("Wallace-Grinser").

Dann kurzes Geplänkel wegen unserem Gepäck und auf zum Info-Schalter. Die Schotten haben einen Dialekt drauf , das ist nicht mehr egal; genau wie Lisa (Dogg) gesagt hat: "Die Schotten sprechen so Englisch, wie die Pinzgauer Deutsch in Österreich". Aber schlußendlich haben wir ein Zimmer. Allerdings Für 25 Pfund pro Mann und Nase und Nacht, aber dafür mit Bad und Klo. Es ist zwar mitten im Zentrum, aber dafür so winzig klein, daß es schon an eine Frechheit grenzt, soviel dafür zu verlangen.

Was aber der Clou ist....nur ganze 5 Gehmins weg vom Bahnhof. Die Tür will am Anfang nicht schliessen, aber nach ein paar Fehlgriffen und wohldefinierten Fragen an die Hausherrin ist dieses Problem auch beseitigt. Noch ein Photo des Waschbeckens mit Chrisies Kappe (Größenvergleich), brechen wir auf um was zu essen und die Stadt anzusehen und um vielleicht noch ein Bier zu trinken.

Was macht man logischerweise in Edinburgh ? Man geht zum Italiener essen, weiß der Teufel warum, aber wir taten es. Das war irgendwie idiotisch. Wir rein in das Restaurant und wie man es bei uns macht setzen wir uns an einen Tisch. Der Kellner kommt her und schreit uns gleich zusammen. Was uns einfällt hier einfach reinzuschneien und dass wir hätten warten müssen und dass wir sowieso alles falsch machen....und weil wir zuwenig Italienisch sprechen, waren wir sowieso unten durch. Die Pizza , die wir dann erhielten war durchschnittlich , aber dafür der Wein ein Gedicht.

Nach einem kurzen Schlenderer durch die Stadt (die Altstadt hier ist wirklich bombastisch und die Burg ein Traum) und ein paar "Military-Tattoo-Shows" sind wir im Pub "Jinglin' Geordie" neben unserem Hostel gelandet. Dort waren wir dann einigermaßen erstaunt, daß ein Bacardi-Cola (american way) billiger war, als ein Bier.

Alles in allem haben wir ein guten Start hingelegt und alles ist in bester Ordnung. Dieser Urlaub hat allen Anschein nach die Tendenz eine historische Tatsache zu werden.

Am Flughafen... ...und im Flugzeug Zwischenlandung in Birmingham Flughafen Birmingham Ankunft in Edinburgh, Photo mit der Stewardess Im Bus... ...auf dem Weg ins Zentrum Die Festung von Edinburgh Das Jinglin' Geordie Unser Luxuszimmer im Zentrum von Edinburgh



Zurück zur Karte

Mittwoch, 12. August, Inverness, 08.45

Erste Nacht im Zelt überstanden. Kommentare dazu:

Tom: "ungemütlich, warm"
Chrisie:"klein aber fein"
Ich: "besten Platz gehabt"

Laaaange Zugfahrt mit noch längerer Partie Mula.
Wir kommen in Inverness an und es schifft was das Zeug hält. Nach einem kurzen Stelldichein in der Tourist Info (..bis wir die gefunden haben), brechen wir auf zum Campingplatz. Der Weg ist gesäumt von B+B angeboten. Teils wirklich schöne Häuser und obwohl es keiner zugeben will, beginnt doch jeder mit dieser Möglichkeit der Übernachtung zu liebäugeln. Allerdings überzeugt uns das Angebot vom Campingplatz vollends.

4 Pfund für die Nacht alle zusammen, alles inklusive...was heißen soll Dusche, Klo und Trinkwasser. Natürlich sagen wir da nicht nein und schlagen bei strömenden Regen unser Zelt auf. Die Stimmung ist gut...sogar überdreht, weil es schlicht und einfach das ist womit wir gerechnet haben und auf was wir uns eingestellt haben. Eine kleine Gruppe zwielichtiger Typen kommen und fragen Tom ob er was zum rauchen zu verkaufen hätte. Genau hab ich’s nicht verstanden, aber es dürften Deutsche gewesen sein die irgendwie alle voll durchgeknallt sind.

Nachdem alles verstaut ist, geht es hinein nach Inverness und in ein Internet-Cafe. Dort trinken wir die besten Früchte-Tees die ich je gekostet habe und schreiben artig unsere Ansichtskarten....eigentlich sind es eh alle die gleichen...unsere karten die wir uns schon daheim vorgefertigt haben mit Schottland und unserer Route drauf.

Ich glaube nach 2 Stunden waren wir fertig. Der ganze Packen wird im Postkasten (lustig..die sind hier rot) versenkt und wir gehen gutgelaunt zum McD um was zu essen und für längere Zeit das letzte Mal Junk-Food einzuwerfen....gute Idee, weil dort treffen wir eine wahnsinnig liebe Frau. Übrigens einer der wenigen weiblichen Einheimischen, die uns zugesagt hat.

Den Abschluß bildet der Rundblick vom Castle aus...der zwar zu wünschen übrig läßt, aber dafür hat es aufgehört zum Regnen. Kurz bestaunen wir noch die Statue von "Flora MacDonald", die "Bonnie Prince Charly" versteckt hat (und sicher einiges dafür erhalten hat...Naturalien versteht sich *Grins*), dann geht es wieder retour zum Zeltplatz. Dort beginnen wir unser Abendessen zu richten. Suppe, Brot, Speck - traumhaft. Tom holt die Boxen raus und schon ist es urgemütlich. Wir sind eben die Besten auf diesem Zeltplatz.Unsere Nachbarn kommen und wollen daß wir lauter schalten...insgesamt machen wir hier Eindruck und das genießen wir natürlich.

Blöd, daß uns dann der Regen überrascht. Rein ins Zelt und jeder bekommt ein Rum-Cola. Im Duty-Free in München haben wir uns einen "Captain-Morgan Rum" mitgenommen. Der Flachmann wird immer wieder nachgefüllt und "Der Captain", wie wir ihn nennen, soll uns durch ganz Schottland begleiten. Gute Musik und vereinzelte Scherze lassen den ersten Tag in den Highlands ausklingen.

Am Bahnhof in Edinburgh Nur für unseren Zug wurde kein Bahnsteig angezeigt, bis 5 Minuten vor Abfahrt! Ankunft in Inverness Im Regen auf dem Campingplatz Abschicken unser selbstgemachten Schottland-Postkarten Beim Castle von Inverness Beim Abendessen, voll ausgestattet mit Soundmachine! :)



Zurück zur Karte

Donnerstag, 13. August, Drumnadrochit, 9.21 Uhr morgens

Wie würde ich wohl bis jetzt die Lage hier beschreiben? Feucht! Kalt! Naß! Gestern in der Früh schien uns noch die Sonne ins Gesicht. Wunderbarer blauer Himmel. Und der Frau an der Tankstelle schenken wir auch keinen Glauben, als sie steif und fest behautet, daß es bald anfangen würde zu regnen.

Munter marschierten wir in Richtung Süd-West am Kanal entlang los. Vorbei an einem Dudelsackspieler (Tom sofort Photo macht) und hinein ins Ungewisse. Wir sind ca. eineinhalb Kilometer (sprich eine Meile) gegangen, wie es zum tröpfeln anfängt. Nach kurzen Zögern ziehen wir alle unsere Regenjacken an und das war keine Minute zu spät. Schon wenige Augenblicke später schüttet es wie blöd. Es beginnt sich einzuregnen und wir trotten am Waldrand entlang. Keiner wollte es wahrhaben, aber genau mit solchem Wetter hat jeder von uns gerechnet. Die Plastiksäcke im Rucksack bewähren sich. es geht zügig voran. Ich als Kartenleser führe unsere kleine Gruppe entlang des Kanals zum Loch Ness hin. Der Weg ist toll.....bereits nach einer Stunde sehen wir kein Haus mehr. Der Weg verengt sich und nasse Äste streifen unsere Jacken und Gesichter. Eigentlich sollte hier die Stimmung auf Null sinken, aber was uns immer wieder in Staunen versetzt, ist diese Landschaft hier. Eine Magie liegt in der Luft. Wolken jagen durch die Luft, der Regen peitscht und die Vegetation, obwohl annähernd gleich wie unsere, kommt einem hier doch ganz anders vor.

Es ist Mittag, als wir den ersten Blick auf Loch Ness werfen können. Genauer gesagt befinden wir uns in "Lochend", dem Ende oder dem Anfangsort vom Loch Ness, je nachdem wie man es betrachtet.

Im Bushäusl suchen wir Unterschlupf. Wir sind alle naß und hungrig. Sofort beginnen wir unser Mittagessen zu kochen. Es gibt heiße Bohnen in Tomatensauce und Thunfisch mit drinnen, dazu Brot. Das letzte Stück von unserem guten heimischen Schwarzbrot geht zu Ende, doch das warme Essen tut seine Wirkung, und schon bald sind wir wieder bester Laune. Gemeinsam beschließen wir mit dem Bus nach Drumnadrochit zu fahren.

50 min später stehen wir bei trockenem Wetter in der Stadt am Loch Ness, geschützt durch die Urquart-Bay. Ein Campingplatz ist schnell gefunden. Immer wieder bewähren sich die Landkarten, die ich in London erstanden habe. Hier ist es schon ein bißchen teuerer; 3.50 Pfund zahlen wir pro Nase. Es gibt Duschen, eine Waschmaschine und einen Trockner. Unser Zelt schlagen wir an einem halbwegs trockenem Platz auf.

Ein Dudelsackbläser am Beginn unserer Reise, ist das nicht romantisch? Auf dem Campingplatz in Drumnadrochit



Zurück zur Karte

Danach brechen wir auf um die einzige, auf unserem Weg eingezeichnete Sehenswürdigkeit zu bewundern, das Urquart-Castle. Irgendwann wurde das Trum gebaut und immer wieder modifiziert. Es galt irgendwann im 18.Jh als uneinnehmbar und wurde schließlich von irgendwem gesprengt, weil es den Jacobinern als Unterschlupf hätte dienen können (Gregor das historische Genie vergißt nie und nimmer irgendwelche Einzelheiten).

Außerdem wurde hier am öftesten "Nessie" gesehen und fotografiert. Uns allerdings zeigte sich das Monster nicht. Was allerdings passierte war, daß Chrisie seinen zweiten Film vergaß und ich mich opferte und wieder retour zum Zelt lief, damit wir ein paar Photos von diesem bombastischen Ort schießen konnten.

Abgesehen von den 39 (!!! sich auf einem Haufen bewegenden!!!!) Wienern gefiel es uns hier wahnsinnig gut und die Sonne ließ sich auch noch blicken. So hatten wir wahnsinnig tolle Aufnahmen und auch dementsprechende Eindrücke. Doch wir machen uns immer noch Sorgen über das Wetter. Es wird sicherlich kein Spaß wenn es so weitergeht; die ganze Zeit Regen und so. Und da kommt uns der rettende Gedanke. Wir Deppen hatten natürlich vergessen Rasmussen den ersten Schluck zu opfern. Kein Wunder also, daß dieser leicht erzürnt war und uns Regen schickte. Wir gehen also runter zum Loch Ness und in einem feierlichen Akt bekommt Rasmussen was ihm gebührt. Hätte uns irgendwer gesehen, wahrscheinlich wären wir auf der Stelle als Ketzer verbrannt worden.

Auf dem Rückweg machen Tom und ich wahrscheinlich das Dümmste und doch das Lässigste was uns hätte einfallen können. Wir gehen ins Loch Ness baden. Und Chrisie der Hund fotografiert uns auch noch als wir ganz nackt ins Loch hineinstaksen.

Zurück in Drumnadrochit/Lewiston essen wir Suppe, schottisches Brot und Käse. Der Abend klingt aus in einer Bar (Stan’s Disco oder so) mit Bier und Whiskey-Cola. Gespannt sehen wir dem nächsten Tag entgegen. Unsere erste Nacht in freier Wildbahn wird das werden.

Das Urquhart Castle am Ufer des Loch Ness, 1691 gesprengt Chrisi beim Wechseln seines vergessenen Films :) Das letzte intakte Fenster des Castles? 'Grimmig hockt das Schloss auf einem schroffen Felsen über dem tiefen Wasser und stimmt einen Gesang von Kampf und Belagerung an' (Der Reisejournalist Morton, Ende der 1920er Jahre) Blick über den Loch Ness Windig? Am Ufer des Loch Ness... ...und im Loch Ness (max. 6 Grad!)



Zurück zur Karte

Samstag, 15. August, South Laggan, 17.30 Uhr
(Hälfte des Weges erreicht)

Puh, endlich komme ich wieder zum Schreiben und das wird ein langer Eintrag, denn die letzten zwei Tage waren alles andere als langweilig und ereignislos. Start war der Campingplatz in Lewiston, Kreis Drumnadrochit nahe beim Urquart-Castle.

Die Sonne blinzelt durch die Wolken, unser Opfer an Rasmussen scheint seine Wirkung zu zeigen, und gutgelaunt bauen wir das Zelt ab. Der Weg steht fest und nach einem kurzen Einkauf von Tom ("das Zauberwort heißt Tankstelle!") brechen wird endgültig gegen 10.30 Uhr auf.

Gleich zu Anfang werden wir mit einer mordsmäßigen Steigung konfrontiert. Diese bringt uns unter heftigem Schwitzen in kurzer Zeit auf die eigentliche Höhe, die wir an diesem und am folgenden Tag halten werden. Und als wir aus dem Wald herauskommen, zeigt sich uns der erste richtige Blick auf die Highlands. Endlose Weiten mit kargen Hügeln, Schafe und vielleicht ein oder zwei Häuser weit entfernt am Horizont. Die Wolken ziehen vorbei und wir genießen diese Kulisse, welche alle Erwartungen erfüllt. Genau so haben wir uns das immer vorgestellt.

Nach einer Photosession ziehen wir weiter. Das "schöne" Wetter ist vorbei und es fängt an zu Nieseln. Überhaupt haben die hier in Schottland äußerst selten richtigen Regen. Man könnte eigentlich sagen, daß dieser Sprühregen nichts weiter ist, als eine verdammt hohe Luftfeuchtigkeit. Vielleicht ist es aber auch Rasmussen, welcher uns vor ärgeren Schauern bewahrt.

Ab und zu läßt sich unser treuer Begleiter auf der linken Seite blicken. Nach wie vor befinden wir uns am Rand von Loch Ness, diesem geheimnisumwitterten, zweittiefsten Lochs Britanniens.

Es wird Mittag. Gegen 13 Uhr machen wir Halt, um etwas Warmes zu essen. Es gibt Ravioli in Tomatensauce, und ich glaube ich spreche im Sinne von allen, wenn ich sage, daß mir Ravioli noch nie so gut geschmeckt haben. Weiter geht es in dieser Höhe, und inzwischen regnet es schon ein wenig stärker. Alle haben wir die Überhosen angezogen und meine Regenjacke leistet mir gute Dienste.

Nächste Station ist Balbeg. Der Beginn der "Great Glen Cycle-Route". Jedoch, durch einen gewaltigen Fehler des Kartenlesers (meiner Wenigkeit), gehen wir komplett in die falsche Richtung. Ich führe die Truppe in die absolute Wildnis. Wege die total verschlammt und halb überschwemmt sind und zum ersten Mal tritt Wasser in meine Schuhe ein. Der "Footpath", dem wir folgen, führt uns auf direktem Weg auf die Berge rauf. Mir wird immer mulmiger und schließlich muß ich zugeben, daß wir uns verlaufen haben. Beim Kartenstudium kann ich in etwa unsere Position bestimmen und schon geht es retour.

Bei einem Haus, womöglich das einzige im Umkreis von mehreren Kilometern, erfragen wir dann was schon Gewißheit ist: "So you are totally lost!!". Und am gleichen weg geht es zurück zum Car-Park in Balbeg. Dort rasten wir kurz und treffen zum dritten Mal die Typen in dem Auto mit dem "L" . Mysteriös oder so.

Weiter geht es dann über die Cycle-Route, und wunderschöne Blicke über das Loch Ness tun sich auf. Ich ärgere mich über meinen Fehler, und Tom und Chrisie tun ihr übriges, daß ich ihn nicht so schnell vergessen werde. Die Cycle-Route erweist sich als wunderschöne Panoramastrasse. Wir suchen nach Nessie und wundern uns über die symmetrisch gezogenen Schaumlinien im Wasser. Es ist bereits Nachmittag und wir suchen nach einem geeigneten Schlafplatz für die Nacht.

An einem Waldrand, auf einem kleinen Plateau neben einem Bach stellen wir unser Zelt auf. Ein wunderschöner Platz; windgeschützt mit prächtigem Blick auf Loch Ness und ca. nach erstmaligen Schätzungen 10 Milliarden Flugviechern. Diese lästigen Mücken lassen nicht recht Stimmung aufkommen und werden sofort zu Staatsfeind Nummer 1 ernannt. Da hilft kein Autan und kein sinnloses Herumschlagen...die Viecher sind überall..und angelockt durch die Wärme kommen auch noch die lieben Anverwandten und so schwirren inzwischen ca. 100 Milliarden Viecher in der Luft herum. Wir machen ein kleines Feuer und schon stürzen sich die Hälfte in die Flammen, weil es dort doch so wunderschön warm ist.

Bei uns kommt nun doch langsam Stimmung auf und wir beginnen unseren "Sunchime" zu tanzen. Daß alles per Photo mitgeschnitten wir versteht sich von selbst. Zum Schluß bringen wir meinen Rucksack in einer Felsnische unter und begeben uns mittels eines Tricks ins Zelt. Einer steht heraußen und wachelt wie der blöde mit der Isomatte, damit keine Viecher ins Zelt kommen. Im Zelt selber spielen wir noch Karten und killen so nebenbei 100-200 Mücken, die es trotz Vorkehrungen doch geschafft haben, in unser Zelt zu kommen.

Wir haben bis heute keine Ahnung, was dieses Schild bedeuten soll Wir verlassen Drumnadrochit... ...und finden uns dort wieder, wo wir hinwollten: in den Highlands Beim Mittagessen Unser Zeltplatz in der Wildnis (im Hintergrund Loch Ness)... ...und die Wildnis selbst

Nach einer erholsamen Nacht mit dem obligaten Regen räumen wir unser Zeug zusammen, bauen ab, und jeder bekommt nur einen heißen Tee, denn wir sind übereingekommen, daß wir diesmal ohne Mücken essen wollen. Also gehen wir los, quer durch den Wald, vorbei an Forstarbeitern (Tom: "Wen die uns fragen wo wir geschlafen haben, dann verstehen wir einfach nicht was sie sagen oder wollen!") und hin zu einem Aussichtspunkt, wo wir unser wohlverdientes Frühstück einnehmen und zum ersten Mal Fort Augustus, das Ziel der ersten Hälfte zu Gesicht bekommen.

Es fängt wieder an zu regnen, und wir wandern weiter in Richtung Süd-West nach Invermorriston. Unterwegs sehen wir einige Bäche mit dieser komischen Braunfärbung, und als wir einen gewaltigen Schaumberg am Fuße eines Wasserfalls sehen, verstehen wir endlich was genau da los ist. Die ganzen größeren Bäche in Schottland befördern nicht Wasser sondern reines Guinnes ins Tal, welches die Schotten abfüllen und teuer als Bier verkaufen....tja, nicht gerade blöd die Schotten......

In Invermoriston kaufen wir Proviant ein und im Bushäusl essen wir zu Mittag. Es hört zum regnen auf und wir sind verdammt gut drauf. Wir spielen Karten und vertreiben die Zeit mit tanzen ( ALE’ ALE’ ALE’).....

Der Bus bringt uns die letzten Kilometer nach Fort Augustus, und nach kurzem Fragen in der Tourist-Info steht fest...heute wieder mal Camping-site. Dort angekommen wollen die uns erst gar nicht nehmen, weil sie im allgemeinen nicht mehr als 2 Menschen gleichen Geschlechts in einem Zelt aufnehmen...aber wir machen einen vertrauenerweckenden Eindruck (Tom mit Captain Morgan Flasche an der Seite), und so lassen sie uns mit der Bitte, keinen "Drunken Parties" zu veranstalten, hier übernachten. Nach dreimal Zeltaufbauen und einem Auszucker meinerseits steht das Zelt, und Duschen ist angesagt. Ich hab ja schon viel erlebt, aber zu HEIßE Duschen, das ist mir neu. Kurz spreche ich auch noch zwei deutsche Mädchen an, die neben uns zelten. Wir waschen und trocknen unsere Kleider, und der weitere Abend in Fort Augustus gestaltet sich als sehr angenehm. Wir essen etwas und gehen dann noch in ein Pub. Lustig ist auch daß es hier, mitten in der schottischen Wildnis einen Spar gibt ... (!!)

Zurück im Zelt wird besprochen was wir noch weitermachen. Der Plan steht in Nullkomma nichts fest. Morgen mit dem Bus nach Laggan in ein B+B, weil wir uns das verdient haben. Von dort aus dann weiter am Loch Lochy vorbei nach Gairlochy und dann runter nach Ft William. Die Idee von Tom, der "Dismanteled Railway" nachzugehen, wird verworfen, als wir sehen wie diese aussieht. In der Früh kaufen wir noch Proviant ein, und am frühen Nachmittag befinden wir uns bereits im B+B, in dem wir uns genau jetzt befinden. Wir sind begeistert. Dieses Zimmer ist seine 18.95 Pfund wert.

Kommentare:

Tom: "seufzt, legt sich hin und genießt"
Chrisie: "Duscht"
Ich: "Räkelt sich auf der Matratze"

Das hier ist quasi unser Basislager für die weitere Expedition. Wir pflegen unsere Wunden, entspannen, lachen, packen neu, genießen und freuen uns auf unser erstes cooked breakfast. Die weiteren Tage werden ziemlich anstrengend werden, also ist das hier die beste Ausgangssituation.

Über dem Loch Ness Müllentsorgung ist nicht so einfach in der Wildnis! Der Spar in Fort Augustus Die 'dismantled railway' Das Schleusensystem von Fort Augustus 5 Schleusen, um Boote vom Niveau des Loch Ness... ...auf die Höhe des Caledonian Canal herabzusenken Das ausgebuchte Youth Hostel...einladend, nicht? Gregor glücklich... ...und Chrisi nur mehr müde



Zurück zur Karte

Dienstag, 18. August, Fort William, 11.00 Uhr

Wir sind da.
Wir haben gestern nach zwei Tagen Gewaltmarsch Fort William erreicht. Zwei Tage zu früh nach unserer Rechnung. Ich frage mich was zum Teufel in uns vorgegangen ist als wir in 2 Tagen gut 36 Kilometer gemacht haben.

Start war nach einer erholsamen Nacht im B+B. Das cooked breakfast in der Früh war durchschnittlich. Ian, der Hausherr meinte zwar, wir sollten noch warten, weil der Regen (typisch) nachlassen soll, aber wir ließen uns nicht beirren und wanderten stur drauflos. Kurz vor den Laggan Locks kommt uns ein Auto entgegen...Left Driver mit Kennzeichen...man glaubt es kaum: ZE 78 irgendwas. Ein Zeller mit Auto in Schottland. Und der trifft die drei voraussichtlich einzigen anderen Zeller, die sich gerade in diesem Land aufhalten.

Weiter geht es. Die Stimmung ist prächtig, und wir rasen nur noch so dahin. Zu Mittag gibt es Makkaroni mit Käse, und weiter geht es im Text. Wir probieren zum ersten Mal Chrisies Wunderzeugs aus, und ich glaube genau das bringt uns die nötige Energie. Wieder opfern wir Rasmussen einen Schluck, und am frühen Nachmittag haben wir Clunes erreicht. Fast das ganze Loch Lochy haben wir umrundet. Wir machen Photos, bestimmen unseren Position und freuen uns über die Marschleistung. Um uns herum tut sich einen gewaltige Landschaft auf. Wunderschöne Plätze, die man sonst nur aus Märchen kennt, tun sich hier auf. Wiederum fängt es an zu sprühen. Wir machen eine kurze Pause und probieren zum ersten Mal das Lammfleisch. Das Sprühen wird stärker und bald sind wir alle ziemlich naß. Die letzten Kilometer werden zur Qual. Wir schleppen ca. 20- 22 Kilo herum und kurz vor Gairlochy klebe ich erneut Blasen ab.

Über den Kanal drüber und das Loch Lochy ist umrundet. Wir suchen den Camping-Platz und sind im ersten Moment enttäuscht. Überall steht Wasser, aber es kostet nur 1.50 pro Person, und es gibt einen großen Trockner und Duschen. Den Trockenraum haben wir im Nu okkupiert. Das Zelt stellen wir zwischen zwei größeren Lacken auf. Nett wie die Eigentümer des Platzes sind, nehmen sie meinen Rucksack über Nacht zu ihnen ins Haus und stellen ihn an die Heizung. Obwohl es ringsherum naß ist, ist es im Zelt total trocken, und wir verbringen eine angenehme Nacht.



Zurück zur Karte

Der nächste Tag gestaltet sich mehr oder weniger ereignislos. Aufstehen, Tee machen, nen Happen essen, abbauen und los geht es. Nach wenigen Metern sind wir bereits wieder am Kanal, und eben geht der Weg in Richtung Fort William. Zu Mittag gibt es erneut Ravioli und am frühen Nachmittag dann die Überraschung...es reißt auf. Sofort raus mit der Sonnenbrille und Regenjacke aus. Gutgelaunt marschieren wir weiter und haben wenig später Fort William erreicht. Ein bombastischer Blick auf den Ben Nevis offenbart sich uns, und der Camping Platz ist auch sehr schön. Wir campen direkt am Fuß des Ben Nevis und zum Abendessen gibt es Ham and Eggs. Irgendwie wehmütig denken wir daran, daß die eigentliche Wanderung vorüber ist. Wir haben Schottland durchquert, von Ost nach West, wir haben unser Ziel erreicht.

Das Programm für die nächsten Tage ist schnell erstellt. Ft William als Stützpunkt, Gegend anschauen, die Destillerie, Glenfinnan und vielleicht auf den Ben Nevis. Der höchste Berg Britanniens wacht majestätisch über uns. 1400 Meter hoch ist er doch für uns nur ein Schotterhaufen.

Was man auf diesem Foto nicht sieht: es regnet in Strömen! Chrisi schlechtwetterverpackt Am Caledonian Canal Beim Mittagessen kochen Überall Kuhfladen und Schafmist Ein seltener Gast auf unserer Reise: die Sonne! Der erste Blick auf Fort William Am Campingplatz... ...von Fort William... ...beim Zeltaufbau Gregor und Chrisi, im Hintergrund der wolkenverhangene Ben Nevis Glücklich über die Ankunft, aber traurig, dass der Weg schon vorbei ist



Zurück zur Karte

Mittwoch, 19. August, Fort William, 15.00 Uhr

Die Reise ist zu Ende, das steht definitiv fest. Heute waren wir schlußendlich noch in Glenfinnan, dem letzten Ziel unserer Reise, aber ich greife voraus. Gestern war der Ausflug nach Ft William. Angesehen haben wir uns die Destillerie. "The Dew of Ben Nevis", so nennen die hier den Whiskey, den Long John McDonald hier vor einigen Jahren begonnen hat zu destillieren. Und wirklich, bei einem Schluck dieses "Water of Life" sind wir positiv überrascht, wie weich und gut dieser Whiskey schmeckt, und über sein Herstellungsverfahren wissen wir jetzt auch Bescheid.

Der weitere Nachmittag verläuft friedlich. Wir sehen uns die Stadt an, benannt nach William of Orange oder Wilhelm von Oranien. Ein paar Einkäufe, enorm viele Deutsche, dumme Sprüche und Amulette für Chrisie und Tom. Im "Crofter" gönnen wir uns einen Tee und warten auf den Abend, um ins Kino zu gehen. Nach wie vor ist Endzeitstimmung. Wir haben ein tolles Pub gefunden und gleich zum Stammpub erklärt.

Aus unserem Abenteuerurlaub ist ein Campingurlaub geworden. Wir faulenzen herum und sind gar keine "Backpackers" mehr. Dieser Ausdruck der uns lange begleitet hat, ist nichtig geworden. Wir liegen im Zelt und genießen einen faulen verregneten Nachmittag. Zuvor waren wir noch in Glenfinnan, beim Monument. Überhaupt Glenfinnan. Dieser Ort ist ein Phänomen. Eine Tourist-Center, ein Telefonhäuschen, eine Kirche, ein Bahnhof und 5 Hauser (davon eins ein Hotel) auf 5 Kilometer verteilt. Irgendwie enttäuschend, aber dafür eine traumhafte Landschaft und einiges an geschichtlicher Vergangenheit. Weil genau am 19. August 1742 (also heute genau vor 256 Jahren) hat Bonnie Prince Charly hier die Standarte versammelt und ist zu seinem Siegeszug gen London aufgebrochen.

In der Destillerie am Fuße des Ben Nevis Ein Speicher Der 'low wines & spirit safe' Am Hafen von Fort William In Glenfinnan Das Glenfinnan Monument... ...mit Bonnie Prince Charlie Blick vom Monument... ...und von unten auf den Loch Shiel Kurze Rast Die Kirche von Glenfinnan, in deren Gästebuch wir verewigt sind Zurück im Zelt



Zurück zur Karte

Donnerstag, 20. August, Fort William

Letzter Tag hier oben an unserem Stützpunkt. Die Gedanken kreisen noch mal retour.

In diesen Augenblicken der Ruhe kann ich noch mal alles auf mich wirken lassen und darüber schreiben, wie mich dieses Land beeindruckt hat, Augenblicke die ich nie mehr vergessen werde und Momente, die wir gemeinsam erlebt haben. Der erste Blick auf Loch Ness vom Bus aus, gewaltig wie es vor uns lag, die Wellen sich schaumig schlugen und immer wieder diese Schaumlinien. Über den Kämmen der schroffen Highlands, wo nichts außer Gras und Moos zu wachsen schien und doch wuchs hier und da ein einzelner Baum, ein Wächter über den Kamm, ein Einzelgänger der jedem Wind und Wetter zu trotzen schien. Obwohl alles nur von schalem Licht beschienen wurde waren es doch wunderschöne Anblicke. Und dann Urquart-Castle. Obwohl von Menschenhand erbaut (und auch wieder zerstört), schien sich diese Burg perfekt an die Landschaft anzupassen. Ein wunderbar saftiges Grün der Wiesen rundherum kontrastierte mit den schroffen Steinwänden und dieser Kontrast wurde noch schöner, als die Sonne hervortrat.

Überhaupt die Sonne. Es ist erstaunlich, wie schnell man bescheiden wird. Dankbar für jeden kurzen Sonnenstrahl, wendeten wir uns jedesmal den warmen Strahlen zu. Dadurch verpaßten wir zunächst ein wundervolles Schauspiel. Sobald die Sonne über die Landschaft wanderte, begannen die Farben zu leuchten. Alles schien auf einmal doppelt lebendig zu sein und sich genau wie wir dem Sonnenlicht entgegenzustrecken.



Zurück zur Karte

Samstag, 22. August, Edinburgh Airport, irgendwann nach Mitternacht
Toms Geburtstag

Der Kreis schließt sich. Wir sind wieder in Edinburgh. In der Früh um 5 Uhr aus den Federn und bei blauem Himmel Zelt abgebaut, Abmarsch zum Bahnhof und mit dem Zug über Glasgow nach Edinburgh. Dort angekommen ist allgemeine Ratlosigkeit angesagt. Und was macht man bei Ratlosigkeit? Man geht zur nächsten Tourist-Info und fragt was Sache ist. Die Info über den Camping Platz ist einigermaßen ernüchternd. Verdammt weit draußen und auch nicht gerade billig. Doch was passiert da? Hat irgendwer einen Riesenhebel umgelegt oder was geschieht hier??

Na jedenfalls: (Trommelwirbel) darf ich vorstellen? Tom II betritt den Ort des Geschehens. Ich weiß wirklich nicht genau, was passiert ist, aber plötzlich ist unser Tom wie ausgewechselt. Der Vorschlag einfach herumzubummeln und zu guter letzt einfach am Airport zu übernachten läßt meinen Mund offenstehen. Was zur Hölle ist hier passiert?????

Chrisie ist nicht sonderlich begeistert, mich allerdings nimmt die Idee sofort in ihren Bann, und ich fange an zu organisieren. Das Gepäck geben wir beim Bahnhof ab und ziehen durch Edinburgh. Es ist wunderbar, im Park in der Sonne zu sitzen....vor allem wenn man sich, wie wir uns davor, den Bauch beim Pizza-Hut vollgeschlagen hat.

Danach machen wir einen Bummel durch die Stadt und landen schließlich wieder im "Jinglin Geordie". In einem anderen Pub erleben wir noch 4 Folgen der Simpsons, und gegen 9 holen wir unser Gepäck und brechen auf zum Flughafen. Und genau dort sind wir jetzt. Unser Flug geht um 13.00 Uhr, und Toms Geburtstag hat schon angefangen. Um Punkt Mitternacht haben wir ihm ein Ständchen gesungen. Seit gut 21 Stunden sind wir jetzt wach. Jetzt beginnt es schwer zu werden. Die Minuten ziehen sich, und die dauernde Ansage des "Security announcement" läßt die Stimmung auch nicht steigen (Chrisie zum Lautsprecher: "Jetzt sei amol ruhig, es is eh koaner mehr do !!")

Ah ja, fast hätte ich es vergessen, wir hätten ja noch unsere Gaskartusche leeren müssen, aber das hat sich ganz von selbst erledigt. Der Typ bei der Gepäckaufbewahrung hat beim Rausholen unserer Sachen aus den Kästen den Verschluß am Gaskocher gelöst, und die Kartusche ist ihm voll an die Brust geschossen. Beklommen stand er da und entschuldigte sich dauernd und zum Schluß nahm er die Kartusche und sagte er müsse jetzt einen Bericht darüber schreiben. Wir sitzen also hier und halten uns mit Gewalt wach, warum weiß keiner so genau aber wir tuns.

In der Früh... ...auf dem Weg zum Bahnhof Das letzte mal betreten wir Fort William Zurück in Edinburgh Am Flughafen



Zurück zur Karte

Nachtrag: Samstag, 22. August,7.10 Uhr

Ein wenig haben wir doch geschlafen, obwohl Tom behauptet, er wäre immer wach gewesen und hätte aufgepaßt. Inzwischen sind wir und bei den Eincheckschaltern. Wir liegen hier auf zwei Bänke verteilt und jeder versucht auf originellste Art und Weise irgendwie ein wenig Schlaf zu ergattern. Tom gelingt das am besten, der Typ legt sich irgendwo hin und pennt weg ohne Kompromisse. Es ist noch ziemlich früh, aber hier ist schon die Hölle los. Überall Leute, die weg wollen...und alle sehn so grauslich ausgeschlafen aus.


Sonntag, 23. August, Zell am See, Nachmittag

Das war also der letzte Eintrag. Wir sind wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Zwei Luftlöcher kurz vor München und 2½ Stunden Verspätung in London, das war unser Flug. Chrisies Schwester und deren Mann holten uns in München ab. Wir waren zum dem Zeitpunkt bis auf kurze Schlafanfälle bereits gute 40 stunden wach.

Flug nach München... ...und die Heimfahrt

Chrisie schien es von Minute zu Minute immer schlechter zu gehen. Wir wollten aber die 48 Stunden vollbekommen und hatten auch schon mit Tom G. in Zell ausgemacht. Wir machten bei Tom Zwischenstop und fuhren dann weiter zu mir. Ich zog mich schnell um und genoß es, alleine zu Hause zu sein.

20 min später befanden wir uns bereits im Insider und tranken unser erstes Bier. Schließlich war es immer noch Toms Geburtstag. Wenig später stieß auch Tom G. zu uns und der Spaß dieses Abends schien zu beginnen. Wir waren praktisch überall. Im Hirschenkeller trafen wir Michi und Petra und dann sind wir runter ins Evergreen. Zwei Flaschen Prosecco gingen auf Toms Konto und wir hatten eine Riesengaudi. Nach und nach puschten wir uns auf, daß jeder wen zum Tanzen auffordern sollte. Schlußendlich tanzte jeder einer und Tom G. schoß wie schon so oft den Vogel mit einem waschechten Dogfight ab. Außerdem wurde noch Toms Regenjacke gestohlen....keinen Tag zu früh will ich meinen. Ausklang dieses Abends und dieses gesamten Urlaubs bildete eine Flasche Wein bei mir zu Hause, bei der ich nicht mittrank und Chrisie auch nicht dabei war.

Was soll man schon zusammenfassend sagen....wir sind verrückt und wir wissen was wir wollen.
Und auf jeden Fall machen wir sowas wieder !!


ALIVE

Son, she said
Have I got a little story for you
What you thought was your Daddy
was nothin’ but a ...

While you were sittin’
home alone @ age thirteen
Your reaf Daddy was dyin’ ...
Sorry you didn’t see him
But I’m glad we talked ...

I... I... I’m still alive.

-----------o------------

Oh she walks slowly
across a young man’s room
She said I’m ready ... for you
I can’t remeber anything
to this very day

‘Cept The look ... The look ...
Now I can’t see, ... I just stare

I... I... I’m still alive
I... I... I’m still alive

-----------o-----------

Is something wrong she said
Of course there is
you’re still alive she said
Do I deserve to be
is that the question
and if so ...if so
Who answers ...?
Who answers ...?

I...I...I’m still alive !!

© Pearl Jam

BACK